Wer in Deutschland einen Traktor führen will, benötigt eine Fahrerlaubnis der Klasse L und muss mindestens 16 Jahre alt sein. Auf Sonderantrag wird diese Fahrerlaubnis auch schon mit 15 Jahren erteilt. Ohne Anhänger dürfen die Maschinen mit der Höchstgeschwindigkeit von 40 Kilometern gefahren werden, beim Mitführen eines zulassungsfreien Anhängers ist eine Geschwindigkeit von 40 Kilometern erlaubt. Zum Fahren eines schnelleren Traktors ist ein Führerschein der Klasse T erforderlich. Wenn dieser nicht vorhanden ist in Abhängigkeit vom zulässigen Gesamtgewicht Führerscheine der Klassen B, C1 oder C, bei Anhängerbetrieb mit E Voraussetzung für den Betrieb.
Ist der Fahrer zwischen 16 und 18 Jahren alt, dann darf er maximal Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 Kilometern fahren, ab 18 Jahren ist dann eine Höchstgeschwindigkeit von sechzig Kilometern erlaubt. Wenn der Traktor schneller als 32 Kilometer fährt und nicht zu einem landwirtschaftlichen Zweck genutzt wird, so ist ein Führerschein der Klasse C oder CE zum Fahren erforderlich.
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Geringe Gesamtbeteiligung an Unfällen
Da ein Traktor gebraucht wird, um Felder zu bestellen, werden Traktoren auf öffentlichen Straßen vergleichsweise selten angetroffen werden, ist ihre Beteiligung bei Unfällen auch relativ gering. Allerdings werden bei diesen Unfällen unter Beteiligung von Traktoren überdurchschnittlich viele Personen schwer verletzt oder getötet. Aus diesem Grund wurde von der Unfallforschung der Versicherer ermittelt, unter welchen Umständen sich Unfälle mit Traktoren ereignen. Zunächst zeigte sich, dass an den Unfällen überdurchschnittlich viele junge Fahrer beteiligt sind. Besonders häufig fanden Unfälle an Kreuzungen, Einmündungen, zum Beispiel Feldwegen, Kurven und Grundstücksein- und Ausfahrten statt. Besonders Unfälle mit Motorrädern enden häufig schwer.
Die Fehleinschätzungen
Das Problem für junge Fahrer besteht häufig darin, dass sie Motorradfahrer zu spät erkennen und deren Geschwindigkeit falsch einschätzen. Wenn ein Traktor aus einem Feldweg in einer Straße einbiegt und die Einfahrt in einer Kurve liegt, wird ein Motorradfahrer in der Regel erst dann erkannt, wenn es zu spät ist. Außerdem überschreiten Motorradfahrer auf freien Landstraßen oft die zulässige Höchstgeschwindigkeit, was das Unfallrisiko noch einmal beträchtlich erhöht. Motorradfahrer, die im ländlichen Gebieten zur Zeit der Aussaat oder Ernte unterwegs sind, sollten daher wachsam sein und sich an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten halten, besonders wenn Feldwege die Straße Kreuzen und zahlreiche Höfe das landwirtschaftliche Gebiet prägen.
Um die Unfallgefahr abzuschwächen oder zu vermeiden, sollten junge Traktorfahrer besser geschult werden und Verkehrsteilnehmer besser über die Risiken aufgeklärt werden. Außerdem sollte das Signalbild der Traktoren und Anhänger verbessert werden, etwa durch die Zulassung von Rundum-Leuchten, das Anbringen von Reflexfolien, Begrenzungsleuchten und Markierungen der Konturen. Heckleuchten und Blinker sollten deutlich größer sein.